Lüftung

Luftaufbereitung

Die Aufgabe von Lüftungs- und Klimageräten ist, nebst der Umwälzung der Zu- und Abluft, die Filtrierung der Aussen- und Fortluft, Wärmerückgewinnung aus der Abluft, Erwärmung der Aussenluft über die Wärmerückgewinnung und die Lufterwärmung. Bei Klimaanlagen kommen die Kühlung, Entfeuchtung und Befeuchtung der Zuluft hinzu. Die verschiedenen Luftaufbereitungssysteme unterscheiden sich hauptsächlich durch die Wärmerückgewinnungssysteme (WRG). Sehen Sie nachfolgend einige Standardlösungen:

Plattenwärmetauscher

Auf der einten Seite strömt Aussenluft und auf der anderen Seite Abluft durch den Plattenwärmetauscher. Dabei gibt im Heizfall die wärmere Abluft Wärme an die Aussenluft ab. Reicht die geforderte Zulufttemperatur dann noch nicht aus, wird diese durch einen nachgeschalteten Lufterhitzer nacherwärmt.

Vorteile

  • Platzsparende Variante
  • Hoher Temperaturänderungsgrad möglich
  • Kostengünstig
Nachteile
  • Keine Feuchterückgewinnung zwischen der Abluft und der Aussenluft
  • Nur bedingt geeignet bei belasteter Abluft

Rotationswärmetauscher

Der Rotationswärmetauscher deckt den Aussenluft- und den Abluftteil des Monoblocs ab. Dabei dreht sich das Rotationsrad und führt im Heizfall Wärme aus der Abluft der Aussenluft zu. Bei hygroskopischen Wärmeräder wird auch Feuchtigkeit von der Abluft in die Aussenluft gespiesen.

Vorteile

  • Hoher Temperaturänderungsgrad möglich
  • Feuchtigkeitsrückgewinnung möglich
Nachteile
  • Nicht geeignet bei belasteter Abluft
  • Höherer Wartungsaufwand aufgrund beweglicher Teile
  • Grosser Platzbedarf

KVS-WRG (Kreislaufverbundsystem)

Der Zu- und Abluftteil des Monoblocs sind entkoppelt und können auch weit voneinander aufgestellt werden. Im Aussenluftmonobloc ist ein KVS-Lufterhitzer und im Abluftmonobloc ein KVS-Luftkühler eingebaut. Der KVS-Lufterhitzer wird über ein Wasser-Glykol-Netz mit dem KVS-Luftkühler verbunden. Eine Umwälzpumpe fördert das Wasserglykol zwischen dem Aussenluft- und Abluftmonobloc, wodurch Wärme aus der Abluft entzogen und der Aussenluft zugeführt wird.

Vorteile

  • Die Zuluft und Abluft müssen nicht an einem Ort zusammengeführt werden
  • Keine Geruchsimmissionen von der Abluft in die Aussenluft bzw. Zuluft möglich
  • Geeignet für belastete Abluft
Nachteile
  • Sehr teuer aufgrund Wasserglykolnetz (Abhängig von der Distanz zwischen Zuluft und Abluftmonobloc

Lufteinführung

Je nach Nutzung oder der Raumgeometrie kommen unterschiedliche Lufteinführungskonzepte zum Einsatz. Dabei geht es nur um die Zuluftauslässe. Die Ablufteinlässe haben auf die Raumluftströmung keinen Einfluss.

Zuluft über Drallauslässe

Die Zuluft wird im Deckenbereich über Drallauslässe in den Raum eingeblasen. Durch die propellerartige Form der Auslässe wird die Zuluft in einer Spirale eingeblasen. Durch den Drall vermischt sich die Zuluft schnell mit der Raumluft. Bei diesem System handelt es sich um eine Mischlüftung.

Vorteile

  • Aufgrund der schnellen Durchmischung der Zuluft mit der Raumluft können tiefe Einblastemperaturen und somit hohe Kühllasten abgeführt werden.
  • Die Drallauslässe führen zu einer geringen Eindringtiefe der Zuluft, was bei richtiger Auslegung einen Einsatz bei geringen Raumhöhen erlaubt.
  • Mit Drallauslässen können Räume, durch Übertemperatur der Zuluft, beheizt werden.
Nachteile
  • Zwischen den Drallauslässen müssen Mindestabstände eingehalten werden, um Zugserscheinungen zu vermeiden.
  • Die Positionen der Drallauslässe können nicht beliebig gewählt werden. Dadurch bestimmen die Positionen der Drallauslässe das Deckenbild mit.

Zuluft über Quellauslässe

Die Zuluft wird über Quellauslässe im Bodenbereich in den Raum eingeblasen. Dabei verteilt sich die Luft über die gesamte Bodenfläche. Bei den Wärmequellen, wie z.B. Personen, wird die Luft erwärmt. Da warme Luft eine geringere Dichte aufweist als kältere Luft, steigt die aufgewärmte Luft nach oben und versorgt die Personen mit Frischluft. Bei einer Quelllüftung handelt es sich um eine Verdrängungslüftung.

Vorteile

  • Gute Luftqualität durch den Verdrängungseffekt der Zuluft.
  • Die frische Luft steigt dort, wo sie gebraucht wird.
Nachteile
  • Keine Beheizung durch die Lüftung möglich. Die Zuluft muss mit einer Untertemperatur oder mit gleicher Temperatur wie die Raumluft eingeführt werden.
  • Um Zugserscheinungen zu vermeiden, darf die Zuluft eine maximale Untertemperatur von 4 Kelvin (4 °C) nicht unterschreiten.

Fragen Sie sich, welche der vorgestellten Lüftungs- oder Klimasysteme am besten zu Ihrem Bauprojekt passen?

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